Montag, 13. Mai 2013

Avalanches Country - Lawinen Land

Ein Hallo nach Deutschland!

Nun also zu den Erlebnissen in Lake Louise. An unserem ersten Tag beschlossen wir alle gemeinsam eine Wandertour zum Agnes See zu unternehmen, unser Ausgangspunkt war der Lake Louise, welcher leider noch von Eis bedeckt ist, sonst schimmert er in blau / türkis, aber es war trotzdem ein sehr schöner Anblick.

Lake Louise


Unsere erste Wandertour begann also, der erste Trail war sehr steil und es hieß erstmal Berg auf, nach einer größeren Pause und reichlichem schwitzen haben wir unser Ziel erreicht, den Lake Agnes, der leider noch zugeschneit und zugefroren war:



Von dort aus waren wir uns nicht ganz schlüssig, in welche Richtung wir gehen sollten, der Schnee lag sehr hoch und einige Trails waren komplett vereist. Wir entschlossen uns einen Aussichtspunkt zu ersteigen. Es war die reinste Dummheit diesen Weg zu wählen, da wir bereits zu Anfang bei jedem 3. Schritt mit dem kompletten Bein im Schnee eingesackt sind, zu Anfang war das noch ganz lustig aber schon bald wurde es zum reinsten Stress und auch gefährlich, der Trail wurde immer schmaler, links steile Felswände die in die Höhe ragten und links der tiefe Abgrund. Jede Absicherung und jeder befestigte Weg war meterhoch zugeschneit und wir versackten weiterhin abwechselnd im Schnee. Natürlich überlegten wir umzukehren, aber wir hatten nun schon soviel hinter uns, dass es ja nicht schlimmer werden konnte... dachten wir... wir setzten den mühsamen Weg also weiter fort und kamen vom Wald zu einem Abhang, den es schwierig war zu überqueren, da man bei jedem Schritt Angst hatte einzusacken und hinunter zu rutschen. Der Zustand des Weges wurde immer schlimmer, sodass unser Freund Flo, welcher den Weg als erster bestritt, irgendwann bei jedem Schritt im Schnee versank und wir keine Wahl hatten, wir mussten umkehren, es war zu gefährlich. Der Rückweg wurde natürlich nicht besser und wir dachten es wäre eine gute Idee den Berg einfach ein Stück, fern vom Trail, runter zu rutschen, da Laufen so gut wie nicht mehr möglich war. Wir rutschten also, natürlich mit unseren normalen Wandersachen, da wir nicht an solche Ausmaße von Schnee gedacht hatten, ein Stück hinunter und mussten feststellen, dass das Laufen auf dem Schnee nicht mehr möglich ist. Jeder entwickelte seine eigene Technik um sich fortzubewegen, wir versuchten es sogar ganz im Bear Grylls Stil und rutschten auf allen Vieren durch den Schnee.
Endlich entdeckten wir in der Ferne zwei Wanderer auf einem normalen Weg! Als wir sie erreicht hatten waren wir bis auf die Knochen durch, aber Dank der Anstrengung haben wir nicht gefroren. Wir unterhielten uns eine zeitlang mit ihnen und schilderten unser Erlebnis und warnten sie vor dem von uns eingeschlagenen Weg. Übrigens waren die Wanderer, da Mitten in der Wildnis von Kanada, Deutsche! ;)
Wir waren froh wieder festen Boden unter den Füßen zu haben und heil aus der Geschichte rausgekommen zu sein! Für den nächsten Tag waren wir zuversichtlich, wir wussten ja nicht was uns da erwartete..

Alison verschwindet fast ganz im Schnee...








Am nächsten Tag stand für uns der Six Glaciers Trail auf dem Plan, Ausgangspunkt war wieder Lake Louise. Unsere Route begann ganz entspannt ein ganzes Stück am See entlang, bis es anfing wieder steil nach oben zu gehen, es dauerte nicht lang und wir waren wieder im tiefen Schnee unterwegs. Zum Glück war dieser aber relativ fest, sodass wir nicht ständig in ihm zusammen sackten.
Wir kämpften uns eine ganze Weile durch den Schnee, bis wir feststellten, dass wir in Mitten einer Lawine standen. Sie muss vor einigen Tagen runtergekommen und mittlerweile überfroren sein, es war unglaublich interessant und aufregen und als wir so da standen und uns das Ausmaß ansahen hörten wir ein lautes grollen und bemerken am gegenüberliegenden Berg eine kleine Lawine die wir super beobachten konnten. Es war unheimlich und wir schauten uns auch alle etwas nervös um, aber wir setzten schließlich die Wanderung am Abhang fort.

Flo in der Lawine

Wir kämpften uns noch ein ganzes Stück nach vorn, sodass wir unsren Trail einsehen konnten, er war umgeben von Schnee und an einem steilen Hang. Simone und Flo fingen an zu rufen, mehrere male und plötzlich begann ein unheimliches und lautes Grummeln, es war das selbe was wir bei der Beobachtung unserer ersten  Lawine wahrgenommen haben, nur das dieses näher schien. Mir war plötzlich garnicht mehr nach lachen zumuteund, ich nehme an den anderen auch nicht. Wir bemerkten das es in unsere nähe war und sahen plötzlich wie sich eine riesen Lawine löste. Durch das Echo der Beiden, ist sich plötzlich über den Weg, den wir eigentlich gehen wollten, geprescht. Es war wahnsinnig spannend so was aus der nähe zu erleben, die Geräusche und die gewaltige Kraft mit der der Schnee den Berg hinunter kam, es war der wahnsinn.
Selbstverständlich machten wir uns danach ruckzuck aus dem Staub!

Eigentlich wollte ich an dieser Stelle ein Video eifügen, aber leider funktioniert das nicht... :(
 
...

 Ja, die Ausflüge waren wirklich verrückt, aber es waren zwei unvergessliche Tag und ich bin dankbar diese erlebt zu haben. Es hat teilweise viel Mut und Kraft gekostet aber das war es wert!

Nach diesen aufregenden Tagen sind wir gemeinsam mit unseren französischen Freunde nach Jasper aufgebrochen, wir haben sie im Bus mitgeschmuggelt und es ist zum Glück alles gut gegangen. ;)

Viele Grüße!

Isabell




1 Kommentar:

  1. Hallo Belli,
    wenn ich deine Geschichten hier so lese fange ich mir an langsam Sorgen zu machen ob ich Dich in einem Stück wieder bekomme. Bei Deinen Abenteuern kann sich wahrscheinlich Bear Grylls oder Lara Croft noch eine Scheibe abschneiden. Ich hoffe für dich das du noch viele weiter spanende Erlebnisse haben wirst, aber übertreib es nicht. Wie dem auch sei, wir freuen uns jedenfalls jetzt schon alle wenn du wieder hier bist und uns Deine ganzen Erfahrungen selber schildern kannst.
    LG Dein Arni

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